Einstiegspost
Saphira blinzelte gegen die dunklen Vorhänge ihres Himmelbettes. Was war das nur für eine Nacht gewesen? Sie hatte erst gar nicht einschlafen können. Warum? Nun, dass war ganz einfach zu erklären. Der Grund für das schlechte einschlafen der Spanierin war der, dass sie die ganze Zeit an ihren Freund denken musste. Er tigerte durch ihre Träume und selbst wenn sie wach war, hatte die Schülerin so gut wie nichts anderes mehr im Kopf.
Die Ravenclaw rieb sich den Schlaf aus den Augen und streckte sich ausgiebig. Nach einem leisen Quietschen und einem herzhaften Gähnen, bei dem sie sich die Hand vor dem Mund hielt, fiel ihr Blick auf ihre Hand.
Sofort bildete sich ein Schmunzeln auf Saphiras Lippen, denn ein silbener Ring zierrte seit wenigen Wochen ihren Ringfinger. Heute würde sie es Lily sagen. Wie schwer es ihr doch gefallen war, ihre Freundin nichts davon erzählt zu haben, denn immerhin war Lily ihre beste Freundin. Aber auch nur sie würde etwas davon erfahren. Und was war mit James? Er war doch auch ihr bester Freund? Saphira wusste, dass James auch Geheimnisse für sich behalten konnte, doch war sie sich nicht sicher, ob James auch vor Sirius und den anderen beiden schweigen würde. Wieso machte sie Spanierin überhaupt so viel Wirbel um einen Ring? Wenn eine Frau einen solchen Aufstand machte, dann konnte man doch wissen oder es zumindest erahnen um was für eine Art Ring es sich handelte oder etwa nicht?
Samuel Fletcher hatte der siebzehnjährigen Schülerin vor mehr als einem Monat einen Verlobungsring auf den Finger gesteckt. Ein silbener Ring, der eher unauffällig, dafür aber, nach Saphiras Empfinden, wunderschön war. Und ein unaffälliger Ring war in der Schule sowieso besser als irgend so ein Klunkerteil. Bis gestern Abend hatte Saphira den Ring als Kette getragen, doch dann hatte sie sich mit Sam verabredet und den Ring von der Kette gelöst. Sam hatte ihr den Ring wieder auf den Ringfinger gesteckt und beide hatten beschlossen, es zumindest ihren besten Freunden zu sagen, denn beide strahlten schon seitdem Schulbeginn um die Wette und wurden schon öfters von ihren Freunden angesprochen, warum sie denn so grinsten. Heute endlich konnten sie es den Menschen sagen, dennen sie am meiste vertrauten.
Saphira fuhr mit einem Finger über den Verlobungsring und ein glücklicher Seufzer kroch ihr über die Lippen. Sie und Sam waren jetzt schon über ein Jahr zusammen - und waren schon verlobt? Für alle anderen mochte es verrückt klingen, doch Saphira wusste, dass Sam der Richtige für sie war. Oder war ihre Liebe zu Sam so groß, dass sie blind geworden war und Sam gar nicht der war, der sie glaubte zu sein.
Die Ravenclaw war mehr als gespannt, was oihre beste Freundin zum Ring sagen würde. Entweder würde sie sich riesig für sie freuen oder aber Lily war von dieser Aktion ganz und gar nicht begeistert. Aber selbst wenn Lily gegen diese Verlobung mit Sam war, Saphria war es egal. Ihr war es schon immer egal gewesen, was andere über sie dachten oder zu ihr sagten. Sie hatte ihren eigenen Kopf und dieser konnte manchmal ganz schön dickköpfig sein.
Nachdem Saphira den Ring eine ganze Weile mit verträumten Blick gemustert hatte, wandte sie sich davon ab und schlug ihre Bettdecke beiseite. Sie richtete sich auf und zog die Vorhänge des Bettes auf. Die anderen schienen noch zu schlafen. Das war der Spanierin heute ganz recht, denn dann war die Wahrscheinlichkeit doch sehr gering nicht gleich am Morgen auf den Ring angesprochen zu werden, falls man ihn überhaupt bemerken würde. Denn wie schon gesagt, erstens war der Ring ziemlich unauffällig und sah nicht gerade aus wie der typische Klunkerverlobungsring und zum zweiten trug Saphira im Allgemeinen relativ viel Schmuck, also wäre es nichts ungewöhnliches, dass man an ihren Fingern einen Ring stecken sah. Aber am Ringfinger trug Saphira so gut wie nie einen – also ein ‚Hinweis’ für die Leute die Saphira sehr gut kannten. Die Teenagerin saß noch kurz auf der Bettkannte, ehe sie aufstand und sich zum Kleiderschrank bewegte. Dort suchte sie sich ihre Schuluniform heraus und machte sich dann auf den Weg ins Badezimmer.
tbc: Badezimmer der Mädchen